St. Gallen in Büchern:  zwischen Geschichte, Kultur und Alpenblick

St. Gallen, die traditionsreiche Ostschweizer Stadt, verbindet ihr klösterliches Erbe mit lebendiger Gegenwart. Bekannt ist sie vor allem durch die Stiftsbibliothek und als Stiftsbezirk St. Gallen, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Doch St. Gallen entfaltet weit darüber hinaus eine vielfältige kulturelle Landschaft – geprägt von Architektur, Handwerk, Musik und einer bewegten Stadtgeschichte.

Die Entwicklung St. Gallens seit dem Zweiten Weltkrieg zeigt eindrucksvoll, wie sich die Stadt vom industriell geprägten Textilzentrum zu einem modernen Bildungs- und Dienstleistungsstandort verwandelt hat. Historische Fotografien aus der Sammlung Gross dokumentieren diesen Weg und lassen ein Jahrhundert Stadtleben aufleben – von urbanen Umbrüchen bis zu Alltagsmomenten.

Auch das Umland spiegelt die kulturelle Tiefe der Region wider: Die Geschichte Eschenbachs, die klangliche Vision des Klanghauses Toggenburg oder die architektonischen Spuren des Baumeisters Ernst Sommerlad eröffnen weitere Perspektiven. Und selbst Themen wie Tourismusentwicklung – etwa im benachbarten Appenzell Innerhoden – zeigen, wie eng Stadt und Region miteinander verwoben sind.

St. Gallen ist damit ein Ort, an dem historische Resonanzen, kulturelle Vielfalt und architektonische Zeugnisse zu einem facettenreichen Gesamtbild verschmelzen – und der immer wieder dazu einlädt, neu entdeckt zu werden.

  

  

Foto Gross, Grossackerstrasse, St.Gallen. Diese Adresse hatte mehr als hundert Jahre Bestand. Während dieser Zeit fotografierten Mitarbeitende der Firma in der gesamten Nordostschweiz. Sie waren an unzähligen Veranstaltungen – am Kinderfest, an Wahlen oder an Messen – und begleiteten Menschen bei der Arbeit und in der Freizeit. Sie fertigten Industrie- und Werbefotografien an, machten Klassenfotos in Schulen und Porträts für Familien. So kamen fast alle St.Gallerinnen und St.Galler einmal in Berührung mit Foto Gross. Im Laufe der Jahrzehnte entstanden Hunderttausende von Fotografien.
2011 konnten die Stadtarchive der Ortsbürgergemeinde und der Politischen Gemeinde St.Gallen einen grossen Teil der Fotosammlung Foto Gross sichern. Anlässlich des Abschlusses der Sammlungserschliessung werden ausgewählte Bilder in einer Publikation sowie in einer grossen Ausstellung im Kulturmuseum St.Gallen präsentiert. Besondere Aufmerksamkeit erhalten die Themen Städtebau und Architektur, Mobilität, Arbeit und Schule, Freizeit, Konsum und Traditionen. Damit verbindet sich Ostschweizer mit Allgemeiner Geschichte.
(Quelle: buch.ch)

Link zum Buch in swisscovery

Im Jahr 2013 fanden drei Gemeinden zusammen, die zwar durch gemeinsame Geschichte und Geschichten verbunden waren, seit dem Spätmittelalter aber als separate Verwaltungseinheiten existiert hatten. 2025 schaut die neue Gemeinde Eschenbach SG auf über 1250 Jahre Geschichte seit der ersten Erwähnung und auf mehr als zwölf Jahre seit der Gemeindevereinigung zurück.
In acht reich bebilderten Kapiteln spannt das Buch einen Bogen von den ersten archäologischen Funden aus der Hallstattzeit über die Ankunft keltischer Gruppen, römischer Heere und alemannischer Siedler und Siedlerinnen im Seebezirk bis in die Gegenwart. Die katholische Kirche bestimmte das Leben in Eschenbach bis zum Ende des Ancien Régime. Vor dem Einmarsch Napoleons in die Schweiz 1798 gehörten Eschenbach, Goldingen und St. Gallenkappel als je eigene Tagwen zur Landvogtei Uznach unter der Herrschaft von Schwyz und Glarus. Während der Helvetik lenkten Schlüsselfiguren wie der Landammann Johann Ulrich Custor aus Eschenbach die Geschicke der Region. Ab dem 19. Jahrhundert sind die Kapitel thematisch geordnet. Sie beleuchten das soziale und kulturelle Leben, zeigen die wirtschaftliche Entwicklung auf und befassen sich mit dem Bau von Infrastrukturen wie Verkehrswegen sowie Strom- und Wasserversorgung in den damaligen Gemeinden. Die allmähliche Annäherung der drei Gemeinden auf schulischer und administrativer Ebene seit den 1950er-Jahren fand in der Gemeindevereinigung von 2013 ihren Abschluss.
(Quelle: buch.ch)

Link zum Buch in swisscovery

  


Bis heute gibt es kein Werk, das die Geschichte der Stadt St. Gallen vom Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart in all ihren Facetten darstellt. Das Buch des Historikers und langjährigen NZZ-Regionalkorrespondenten Peter Stahlberger schliesst diese Lücke. Es basiert auf intensiver Forschungsarbeit namentlich im St. Galler Stadtarchiv, dazu je nach Thema in der städtischen Baudokumentation, im Staatsarchiv, im Bischöflichen Archiv und im Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte Ostschweiz. Gleichwohl ist es in gut lesbarer, die verschiedenen Aspekte zu einer schlüssigen Erzählung verknüpfenden Form gehalten.

Die drei Teile des Buches ergeben sich aus der zeitlichen Abfolge der Ereignisse und Entwicklungen. Der erste Teil schildert in 11 Kapiteln den Übergang von der Krisen- und Kriegszeit zur Nachkriegszeit in den 1940er-Jahren.
Im 14 Kapitel umfassenden Teil 2 geht es in thematischen Längsschnitten um die Wachstumsphase ab Mitte des 20. Jahrhunderts, die trotz einigen Rückschlägen bis heute anhält.
Der dritte Teil nimmt in drei Kapiteln die Herausforderungen in den Blick, die sich der Stadt in Zeiten der Globalisierung und des zunehmenden Standortwettbewerbs stellen.
(Quelle: buch.ch)

Link zum Buch in swisscovery

Das Klanghaus Toggenburg ist ein Ort, an dem Architektur, Klang und Natur in einem einzigartigen Zusammenspiel erfahrbar werden. Mit seinem zwanzigjährigen Entwicklungsprozess und einem Konzept von Marcel Meili, das von Architektin Astrid Staufer mit dem Büro Staufer & Hasler umgesetzt wurde, ist das Klanghaus im Schweizer Kanton St. Gallen ein fundamental gesellschaftliches Projekt. Wie das Bauprojekt selbst versteht sich auch diese Publikation als «forschendes Experiment» und soll neue Erkenntnisse zu Klang und Raum aufzeigen. Architektonische Aspekte und konstruktive Lösungen für die aussergewöhnliche Raumakustik stehen genauso im Fokus wie die Wechselwirkung der Landschaft auf den Naturjodel oder der Klanglandschaft auf das Gebäude des Klanghauses. Wir erfahren etwas über die materielle Lebendigkeit von Schindeln und über die eindrückliche Nähe zum Ali-Qapu-Palast in Isfahan und wie das Ornament über seine akustische Funktion hinaus zum sichtbaren Ausdruck für das Wesenhafte des Raumes und der Architektur selbst wird.
Durch die Thesen-Blätter von Marcel Meili, der als Gewinner des Thesenkonkurrenzverfahrens im Jahr 2010 das Klanghaus konzipierte, sowie zahlreiche Beiträge von erfahrenen und jungen Expert:innen aus den Bereichen der Architektur, Klangkunst, Akustik, Musikethnologie, Kunstgeschichte, Philosophie, Geschichte und des Tourismus kreiert die Publikation ein vielstimmiges Porträt und deckt überraschende Bezüge auf. Die Texte werden durch 3D-Architektur- und Konstruktionszeichnungen, Dokumentationsmaterial, Fotostrecken, Partituren und Lyrikspuren bereichert.
(Quelle: buch.ch)

Link zum Buch in swisscovery

  


Geboren im hessischen Ziegenberg und ausgebildet an der Technischen Hochschule Darmstadt, kam Ernst Sommerlad (1895–1977) auf der Suche nach einem Auskommen als Architekt im Frühjahr 1924 ins Fürstentum Liechtenstein. Geleitet vom Traum, «viel Gutes und Schönes für die Menschheit zu schaffen», gründete er in Schaan sein eigenes Architekturbüro, mit dem er später in den Hauptort Vaduz umzog. Zielstrebig entfaltete er als erster an einer Hochschule ausgebildeter Architekt des Landes und als Pionier des Neuen Bauens eine beispiellose Bautätigkeit in dem damals noch bäuerlich geprägten Kleinstaat in den Alpen. Als geschäftstüchtiger Unternehmer und pragmatischer Praktiker spezialisierte sich Sommerlad auf modern ausgestattete Landhäuser sowie Wohn- und Geschäftsbauten mit Garage und Garten für eine gutsituierte Klientel, auch in der benachbarten Ostschweiz und in Vorarlberg. Beharrlich trotzte er den Widerständen des einheimischen Baugewerbes und anderen Hindernissen wie bürokratischen Schikanen samt Aberkennung der Staatsbürgerschaft durch das Deutsche Reich aufgrund seiner Weigerung, der NSDAP beizutreten.

Diese Monografie stellt den eigenwilligen Architekten Ernst Sommerlad und sein ausserordentlich umfangreiches Werk von mehr als 200 realisierten Bauten vor. Textbeiträge beleuchten, reich illustriert mit Fotografien und Plänen, seine Architektur und Arbeitspraxis im regionalen Kontext des Alpenraums und vor dem Hintergrund des internationalen Architekturdiskurses. Ergänzt wird das Buch durch ein vollständiges Werkverzeichnis.
(Quelle: buch.ch)

Link zum Buch in swisscovery

Was ist das Geheimnis einer erfolgreichen Tourismusdestination? Antworten liefert die wechselvolle Geschichte des 1899 gegründeten Kur- und Verkehrsvereins Appenzell Innerrhoden, der eine Schlüsselrolle in der Entwicklung der Region zur modernen Tourismusdestination spielte. Dabei galt es, verschiedene lokale und globale Herausforderungen zu meistern: von mutwillig zerstörten Ruhebänken über das Ausbleiben der Gäste während der Weltkriege bis hin zum Wandel im Bereich Kommunikation und Vermarktung. Immer wieder passte der Verein seine Strategie den sich verändernden touristischen Bedürfnissen an. Er setzte deshalb nicht nur auf heilende Bäder und ein gut ausgebautes Wandergebiet, sondern versuchte auch Appenzell als Wintersport- und Kongressort zu etablieren. Mit unterschiedlichem Erfolg. 
(Quelle: buch.ch)

Link zum Buch in swisscovery

    
  


Kommentare

Keine Kommentare

Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich