EOS

Egger - Orgiu - Schlegel

Erneut bietet die Biblitohek am Campus Rapperswil-Jona einen Ausstellungsraum für Künstler und Künstlerinnen im Rahmen der TextilAltro Ausstellung.
In diesem Jahr teilen sich diesen Platz zwei Abschlussarbeiten zweier Künstlerinnen und die vollendeten Werke eines bereits lang eingesessenen Künstlers aus der Textilbranche.

Hanna Egger, Bachelor of Arts in Product- and Industrial Design with specialization in Textile Design, suchte an einem ganz anderen Ort nach Textilmaterialien. Sie zeigt uns, wie der Rohstoff Holz Verwendung finden kann.

Nina Orgiu, Bachelor Textildesign, Hochschule Luzern - Design & Kunst, zeigt uns ein in eine Welt, in der Jungen Prinzessinnen sein können.

Martin Schlegel, TDS Textildruckerei Arbon GmbH, überlagert im Siebdruckverfahren Schicht um Schicht, Farbe um Farbe, Motiv auf  Motiv bis das Werk seine Vollendung erreicht hat.

A Sense of Matter: eine [etwas andere] Materialrecherche 

Material bedeutet mehr als nur Werkstoff. Die Art und Weise, wie wir Material beschaffen, verarbeiten und entsorgen, sagt viel über unser Selbstverständnis als Mensch auf der Erde und unser Verhältnis zur Natur aus. 

In einer künstlerisch-materiellen Recherche anhand des Rohstoffs Holz in der textilen Gestaltung erforscht diese Arbeit dessen transformativen und dimensionsreichen Charakter und geht dabei über die rein stoffliche Ebene hinaus: Wie wäre es, wenn wir dem Material mit mehr Respekt und Demut begegnen und es intelligenter verwenden und nicht verschwenden würden? Wenn wir in Bäumen wieder mehr als nur eine materielle Ressource oder Luftreiniger sähen und uns die Frage, was ein Baum ist, soll und kann, neu stellen?

JUST BE THAT PRINCESS 

Unser Gesellschaftsbild ist geprägt von stereotypisierten binären und heteronormativen Vorstellungen. In diesem Sinne scheinen auch Farben und Formen klar ihren Platz entweder auf der «männlichen» oder auf der «weiblichen» Seite einzunehmen. Dabei sind wir Menschen nicht Entweder-Oder, sondern Sowohl-als-Auch. Auffallend ist, dass explizite weibliche Attribute stärker unter dem kritischen Blick der Gesellschaft stehen als männliche. 
In der Arbeit von Nina Orgiu spielt sie bewusst mit einem überspitzten genderweiblichen Bild, und zwar dem, der Prinzessin. Denn die konstruierte Figur der Prinzessin prägte tausende von Menschen und tut es noch immer. 

Die Prinzessin ist eine Figur, die zum Träumen und zu Gedankenreisen anregt. Das Alltags-Kostüm soll Menschen die Möglichkeit geben, sich in diese genderweibliche Welt zu begeben und so Teil der eigenen Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen. 

geSchichten

Die Bilder von Martin Schlegel entstehen durch das häufige Überlagern von diversen Sieben. Als erstes wird auf einen festen Stoff ein visuelles Grund-Design gedruckt. Es können auch Siebe sein, welche nicht zueinander gehören. Danach werden je nach eigenem Gutdünken und Intuition weitere Siebe darüber gedruckt. Diese Stoffe sind jeweils bis zu 40 Meter lang und werden danach so lange verfeinert, bis Martin Schlegel mit dem Output zufrieden ist. Dieser Prozess kann 5h oder auch 3 Jahre dauern. 

In der Ausstellung werden Drucke gezeigt, die 5 Schichten übereinander aufweisen oder auch bis zu 300x und mehr bedruckt worden sind. Die meisten seiner Arbeiten sind auf alte Siebdruckrahmen aufgespannt.

Informationen zur Ausstellung 

Die Ausstellung befindet sich im Gebäude 5, 1. Stock in der Bibliothek am Campus Rapperswil-Jona.

Vom 24. Oktober bis 16. Dezember 2022 ist die Ausstellung von Montag-Freitag, 8.30 - 17.30 Uhr geöffnet. Am Samstag, 19. November zusätzlich von 13-16 Uhr.

An Feiertagen bleibt die Ausstellung geschlossen. 

Weitere Informationen: www.ost.ch/textilaltro 

Einladungskarte (PDF) 

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