Erfolgreiche Unternehmensführung durch Resilienzmanagement

Unternehmen und Organisationen, die gestärkt aus einer Krise hervorgehen und die Krisen generell gut meistern, werden als resilient bezeichnet. Welche Kriterien einem Unternehmen zu mehr Resilienz verhelfen, haben Studierende der OST - Ostschweizer Fachhochschule mit 36 Fallstudien untersucht. 

Der Begriff «Resilienz» stammt eigentlich aus der Psychologieforschung und wurde 1977 erstmals erwähnt im Zusammenhang mit Kindern, die trotz belastender Faktoren ein zufriedenstellendes, erfolgreiches und gesundes Leben führten. In den Wirtschaftswissenschaften wird der Begriff analog verwendet; er beschreibt Systeme, die auf sich ändernde Umstände und Schocks eine vorteilhafte Anpassungsfähigkeit vorweisen und als widerstandsfähig wahrgenommen werden.

Den Studierenden des Masterstudienganges «MSE Business Engineering» ist es mit ihren Fallstudien gelungen, Faktoren zu identifizieren, die helfen, Resilienz aufzubauen und resilente Zustände zu erreichen. Aus den vier Themenfeldern Mitarbeitende, Führung, Supply Chain und Produkte & Services haben die Buchautoren die spezifischen Aspekte zusammengetragen und daraus das «Rapperswiler Resilienzmodell» entwickelt. 

Auffallend ist, dass im «Rapperswiler Resilienzmodell» verglichen zu den theoretischen Modellen der International Organization for Standardization (ISO) und der British Standards Institution (BSI) dem Faktor Mitarbeitenden ein hohes Gewicht beigemessen wird. Der Aufbau von Flexibilität, Lernbereitschaft, Vertrauen und Motivation wird als wesentlicher Faktor hervorgehoben – beispielsweise, dass flexible Mitarbeitende unsichere Zustände besser aushalten können, dass die Unternehmenskultur die Lernbereitschaft und die Verantwortungsübernahme der Mitarbeitenden beeinflusst oder dass eine umfassende, aktuelle, regelmässige und prägnante Kommunikation Transparenz und Sicherheit schafft.

«Erfolgreiche Unternehmensführung durch Resilienzmanagement» ist als E-Book verfügbar oder kann als Print in der Bibliothek der OST ausgeliehen werden.

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Von der Idee zum Buch

Giuliano Bernard, Co-Autor und Projektmitarbeiter am IPEK - Institut für Produktdesign, Entwicklung und Konstruktion, über die Entstehungsgeschichte des Buches:

«Während der Corona-Krise haben die Professoren durch ihre intensive Zusammenarbeit mit einer Reihe von namhaften Industriepartnern erkannt, dass Unternehmen eine aussergewöhnliche Anpassungsfähigkeit besitzen müssen, um die Krise zu überstehen.

Diese Feststellung hat ihren Forschungsschwerpunkt auf das Thema Risiko- und Resilienzmanagement gelenkt. Mit dem Interesse, das Thema nicht nur aus Sicht der produzierenden Unternehmen in der Schweiz zu analysieren, wurde die Idee geboren, Masterstudierende des Masterstudiengangs "MSE Business Engineering" an der OST im Rahmen eines Seminars auf dieses Thema anzusetzen und sie in verschiedenen Branchen recherchieren zu lassen.

Um ein strukturiertes Vorgehen über alle Bereiche hinweg zu gewährleisten, gaben wir den Studierenden einen Leitfaden für die Erarbeitung und Wiedergabe ihrer Ergebnisse vor. Bei den Ergebnissen handelt es sich nicht nur um die Ergebnisse von Literaturrecherchen zum Thema, sondern - und das ist sehr wichtig - auch um Erkenntnisse aus Interviews mit Unternehmen der jeweiligen Branchen. Es mussten mindestens zwei Unternehmen befragt werden. Um mögliche Unternehmen zu kontaktieren, wurden Kontakte zu grossen Unternehmen der Branchen untereinander ausgetauscht und die Vorgehensweisen für die anstehenden Interviews, d.h. die Interviewleitfäden, im Plenum diskutiert und ergänzt.

Daraus entstanden 14 einzelne Hausarbeiten, in denen die theoretischen Ergebnisse zusammengefasst, ergänzt und überarbeitet wurden. Die aus den Interviews gewonnenen Erkenntnisse wurden in den weiteren Kapiteln in Form von Fallstudien wiedergegeben und ermöglichten durch ihren Input schliesslich die Entwicklung des Rapperswiler Resilienzmodells.

Nach der Abgabe der Arbeiten begannen die sehr intensiven Korrekturprozesse zusammen mit den Studierenden wie auch intern zwischen Katharina Luban, Roman Hänggi und mir sowie die weiteren Herausforderungen des Prozesses bis zur Veröffentlichung.»

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