Frauen, inter, nicht-binäre, trans, agender und genderqueere (FINTAQ*) werden in unserer Gesellschaft in diversen Bereichen benachteiligt. Von der Wirtschaft über die Politik bis ins Privatleben: Sie leisten mehr unbezahlte Care-Arbeit, bekommen tiefere Löhne und weniger Renten, erleben Diskriminierungen, Bevormundungen, Belästigungen und Gewalt.

Der Frauenstreik am 14. Juni findet schweizweit an diversen Standorten statt.  Erfahren Sie mehr über den Frauenstreik in St. Gallen hier.

Frauenstreik 2023 - worum geht's?

Frauen bekommen immer noch weniger Lohn und tiefere Renten. Sie übernehmen mehr unbezahlte Arbeit. Und sie sind mit Diskriminierungen und Belästigungen konfrontiert. So werden nun konkrete Verbesserungen gefordert.
Am 14. Juni 2023 mobilisieren sie sich am Arbeitsplatz, um Ungleichheiten mit Wurzeln in der Arbeitswelt darzulegen und sie ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rufen.

Was wird konkret gefordert?

Finanzielle und gesellschaftliche Aufwertung der Arbeit von Frauen

Umsetzung der Lohngleichheit. Und sie fordern gezielte Lohnerhöhung in Branchen mit tiefen und mittleren Löhnen und hohem Frauenanteil.
Flächendeckende monatliche Mindestlöhne von 4’500 Franken und von 5’000 Franken bei abgeschlossener Berufslehre. 
Anständige, existenzsichernde Renten ohne weitere Rentenaltererhöhung. 

Mehr Zeit und Geld für Betreuungsarbeit

Planbare und familienkompatible Arbeitszeiten statt Arbeit auf Abruf und ständige Erreichbarkeit.
Kürzere Arbeitszeit: Vollzeit von 30 bis max. 35 Stunden pro Woche statt "Teilzeitfalle" und Unterbeschäftigung.
Die Kinderbetreuung soll als Service Public organisiert werden sowie die Finanzierung der Care-Angebote durch die öffentliche Hand erfolgen.

Respekt statt Sexismus am Arbeitsplatz

Nulltoleranz bei sexualisierter Gewalt und Sanktionen für die Täter:innen.
So fordern sie Prävention von sexueller Belästigung und Sexismus am Arbeitsplatz, was ebenso durch den GAV abgesichert werden soll.
Ebenso warten sie auf die ILO-Konvention 190 gegen sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz, welche durch die Schweiz ratifiziert und umgesetzt werden soll.

Literaturvorschläge zum Thema

Ein spannendes und hoch aktuelles Thema zu welchem die Bibliothek für Sie eine Auswahl an passender Literatur zusammengestellt hat, um sich in das Thema einzulesen.

Frauenstreik : «Die Welt steht still, wenn wir die Arbeit niederlegen!»

Es besteht heute unter vielen Feministinnen Übereinstimmung darüber, dass das «Projekt Frauenbefreiung» einen neuen Anlauf braucht. Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklung ist es eine Herausforderung für emanzipatorische Bewegungen insgesamt, nicht nur das bereits Erkämpfte zu verteidigen, sondern kollektive Handlungsfähigkeit zu gewinnen und gesellschaftliche Alternativen umzusetzen. 
In diesem Buch wird das notwendige Hintergrundmaterial zur aktuell begonnenen Diskussion geliefert. Dazu gehören die Vorstellung und Analyse der bisherigen Frauenstreiks. Was waren jeweils die spezifischen Bedingungen, die zum Erfolg geführt haben und welche Lehren kann man daraus ziehen?
Das 21. soll das Jahrhundert der Frauenbefreiung werden! Soll dieses Ziel umgesetzt werden, muss die weltweite feministische Bewegung auch in ihren Aktionsmitteln die Bescheidenheit aufgeben. Auch unter diesem Aspekt kommt dem Frauenstreik als internationale feministische Praxis strategische Bedeutung zu. (Quelle: Schmetterling-verlag.de)

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Jeder Frau ihre Stimme : 50 Jahre Schweizer Frauengeschichte 1971-2021

Was hat sich politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich seit der Einführung des Frauenstimmrechts 1971 mit Fokus auf die Frauen getan? Renommierte Historikerinnen erzählen in fünf ausführlichen Essays, wie stark sich die Schweiz in jedem dieser fünf vergangenen Jahrzehnte gewandelt hat: von der neuen Frauenbewegung der 1970er-Jahre über die verfassungsrechtliche Gleichstellung in den 1980er-Jahren, dem Ende der «Rüebli-RS» und der Gründung zahlreicher Gleichstellungsbüros bis hin zur Fristenlösung und der #MeToo-Debatte. Mit Porträts von Persönlichkeiten wie Margrith Bigler-Eggenberger, der ersten Bundesrichterin, und Antoinette Hunziker, der ersten Chefi n der Schweizer Börse, und weiteren. Reich illustriert, bietet dieser Band einen pointierten Überblick über die letzten fünfzig Jahre Frauengeschichte in der Schweiz. (Quelle: buchhandel.de)

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Gespannte Arbeits- und Geschlechterverhältnisse Im Marktkapitalismus

 

Dass sich Arbeits- und Lebenswelten und damit zusammenhängend Geschlechterverhältnisse im Umbruch befinden, ist mittlerweile sowohl in der Frauen- und Geschlechterforschung als auch in der Arbeits- und Industriesoziologie ,state of the art'. Die Beobachtung eines tiefgreifenden sozialstrukturellen und ökonomischen Umbruchs zu einer marktkapitalistischen Gesellschaft wird von VertreterInnen beider Disziplinen diagnostiziert. Der vorliegende Band unterzieht diese Thesen einer Revision und Aktualisierung anhand von empirisch innovativen Feldern sowie theoretischen Konzeptionen.Herausgeberinnen:Dr. Karina Becker ist an der Friedrich-Schiller-Universität Jena tätig.Dr. Kristina Binner und Fabienne Décieux arbeiten an der Johannes Kepler Universität in Linz. (Quelle: swisscovery)

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