Die häufigsten Arten der Literaturreviews - ein Überblick

Sind Sie während Ihrer Recherche auch schon auf Begriffe gestossen wie "Integratives Review" oder "Systematisches Review" und haben sich gefragt, was da die genauen Unterschiede sind? In ihrem Buch "Literaturreviews für Gesundheitsberufe" führen die drei Wissenschaftlerinnen Prof. Dr. Hanna Mayer, Dr. Silvia Raphaelis und Prof. Dr. Andrea Kobleder in die gängigsten Arten der Literaturreviews ein und geben weitere wertvolle Tipps rund um die Recherche im Gesundheitsbereich.

In diesem Blogbeitrag befassen wir mit den unterschiedlichen Arten der Literaturarbeiten (Reviews) und stellen Ihnen das Buch von Mayer, Raphaelis und Kobleder vor.

Literaturreviews für Gesundheitsberufe

Integratives Review

"Ziel eines integrativen Reviews ist ein systematischer Überblick über Erkenntnisse zu einem festgelegten Thema aus Studien mit unterschiedlichen Forschungsdesigns. Die Suche erfolgt meist umfassend. Eine Qualitätsbeurteilung der eingeschlossenen Studien ist nicht zwingend vorgesehen. Die Ergebnisdarstellung erfolgt narrativ, tabellarisch und/oder grafisch." (Mayer, Hanna; Raphaelis, Silvia; Kobleder, Andrea: Literaturreviews für Gesundheitsberufe. Recherchieren – Bewerten – Erstellen, Wien 20232, S. 30.)

 

Systematisches Review

"Ein systematisches Review hat zum Ziel, nach klar vorgegebenen Regeln (z. B. systematische Suche und Studienbewertung durch zwei Personen unabhängig voneinander) quantitative Forschungsergebnisse zu einem zuvor festgelegten Thema zu finden und zusammenzufassen. Es findet eine umfassende Suche (z. B. in Datenbanken, als Handsuche, Referenzlistensuche, Suche in Studienregistern) statt. Die eingeschlossenen Studien werden hinsichtlich ihrer methodischen Qualität bewertet. Die Ergebnisdarstellung erfolgt meist tabellarisch und narrativ." (Mayer, Hanna; Raphaelis, Silvia; Kobleder, Andrea: Literaturreviews für Gesundheitsberufe. Recherchieren – Bewerten – Erstellen, Wien 20232, S. 32.)

 

Metaanalyse

"Die Vorgehensweise einer Metaanalyse ist die eines systematischen Reviews und ergänzt dieses durch die Technik einer statistischen Kombination der Resultate quantitativer Studien. Dies erfolgt mit dem Ziel, einen präziseren Effekt der Interventionen abzuschätzen. Suche und Qualitätsbewertung sind vergleichbar der Vorgehensweise bei einem systematischen Review. [...] Da hier durch ein analytisches Verfahren neue Ergebnisse produziert werden, hat eine Metaanalyse strenggenommen den Status einer Originalarbeit und nicht jenen einer Literaturarbeit (in deren Rahmen „nur“ Ergebnisse zusammengefasst werden). (Mayer, Hanna; Raphaelis, Silvia; Kobleder, Andrea: Literaturreviews für Gesundheitsberufe. Recherchieren – Bewerten – Erstellen, Wien 20232, S. 34.)

 

Scoping Review

"Das Ziel eines Scoping Reviews ist es, das Vorhandensein und den möglichen Umfang vorhandener Forschungsliteratur zu einem bestimmten Thema zu erheben. Das Ausmaß der Literaturrecherche hängt vom Ziel und der zur Verfügung stehenden Zeit ab. Eine Qualitätsbeurteilung der eingeschlossenen Literatur ist grundsätzlich nicht vorgesehen. Die Ergebnisdarstellung erfolgt meist tabellarisch mit erklärendem Text." (Mayer, Hanna; Raphaelis, Silvia; Kobleder, Andrea: Literaturreviews für Gesundheitsberufe. Recherchieren – Bewerten – Erstellen, Wien 20232, S. 35.)

 

Das sind nur einige Beispiele der gängigsten Literaturreviews. Die vollständige Auflistung finden Sie im besagten Buch, Kapitel "4 Welche Arten von Literaturarbeiten (Reviews)  gibt es? – Ein Überblick"  Seite 29-36.

Das Buch

(Bildquelle: orellfuessli.ch)

"Literaturreviews für Gesundheitsberufe" von Prof. Dr. Hanna Mayer, Dr. Silvia Raphaelis und Prof. Dr. Andrea Kobleder

Entwicklung von Informationskompetenz Eine der grössten Herausforderungen im Bereich der Pflegewissenschaft ist es, den immer grösser werdenden Bestand an Wissen aufzuspüren, ihn einzuordnen sowie die Qualität der Quellen bewerten und unterschiedliche Studien zu einer grösseren Erkenntnis sinnvoll zusammenfassen zu können. Dieses Buch soll dabei helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen. Nach einem Überblick über die Grundlagen der Literatursuche werden die einzelnen Schritte von der Suche, über die Dokumentation, der Beschaffung, der Auswahl und der Qualitätsbewertung bis zur Synthese der Literatur vertieft. Beispiele unterschiedlicher Literaturreviews verdeutlichen am Ende des Buches den Prozess. (Quelle: orellfuessli.ch)

In der Bibliothek OST, Campus St.Gallen ist das Buch sowohl physisch als auch online als E-Book verfügbar. Die Angaben der Signatur sowie den Link zum E-Book finden Sie hier.

 

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